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lirik lagu silv-r & rewind-beats – applaus

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[songtext zu „applaus“]

[part 1: silv~r]
eyo, zeit ist knapp, rap ist meine prio nummer „weiß nicht was“
irgendwann fiel sie von eins auf acht, danach stieg sie noch weiter ab
heut dropp’ ich nur paar lines, wenn’s passt, hab’s damit nicht weit gebracht
sie sagen mir: „hättest du etwas mehr output gehabt, dann hätt’s vielleicht geklappt“
mag sein, doch was ich spitt’, ist keine massenware vom band
das sind wortakrobatische stunts, für dein ohr fast ein magisches land
dass du betrittst wenn du die songs hörst, nicht das, was du sonst hörst
achterbahn des verstands, еr formt, was du grade verlangst
und ich vergеss’ nie, wie es anfing in der mittelstufe
andre kam’n bekifft zur schule, ich wollt’ mich bei klarem kopf am stift versuchen
lang bevor wir rapper den erfolg als zahl der kl!cks verbuchten
lang bevor selbst freunde schließlich anfingen, mich „silv“ zu rufen
nahm ich den unterricht zum schreiben vieler hunderttausend zeilen
wie die andren auch, nur dass sie sich reimten
wollte unbedingt was reißen, aber wusste nur nicht wie
kann auf youtube nix verbreiten, weil es youtube noch nicht gibt
man ich war fünfzehn, heute dreißig plus, so viel ist heute anders
ich kann mit den meisten trends auf social media nix mehr anfang’n
und ich frag’ mich oft: „bin ich einfach nur ein ignoranter b~st~rd
oder alt geworden, dass ich diese musik heut nicht mehr abkann?“
doch komm’ selbst nicht von ihr los, irgendwas hält mich in ihr’m schoß
ich glaub’, der einzige, der mich mal von ihr trenn’n wird, ist der tod
und es kann sein, dass ich bis dahin noch am textblatt sitz’
auch wenn sich jede schreibblockade anfühlt, als ob’s endgültig die letzte ist, man
[hook 1: silv~r]
nichts auf dieser welt
wird mir nehmen, was mir das alles gegeben hat
und es gibt auch nichts außer mir selbst
dass mir dabei seit ‘ner ewigkeit im wege stand
denn ich war oft am punkt, der sagt: „ich geb’ das alles auf“
doch fand immer noch ‘n grund zu warten, redete mich raus
denn ich bin nicht für die ewigkeit gebaut
doch meine worte werden bleiben, was vergeht, ist der applaus

[part 2: silv~r]
ich hab ’n hörer, der mir vor einiger zeit etwas schrieb:
er und sein freund war’n fans von mir seit meiner „schreibflash“~ep
bis sein freund plötzlich verstarb, sehr unbegreiflich für ihn
und dass ein song von mir danach auf dessen beisetzung lief
und willst du wissen, wie es mir trotz dessen phasenweise geht?
ich bin von selbstzweifeln zerfressen und hadere extrem
ich schieb’ neid auf andre rapper, ihre reichweite ist besser
obwohl die mail ja eigentlich zeigt, dass es um zahlen gar nicht geht
ich hab’ ‘nen menschen bis zum letzten tag so nachhaltig geprägt
was int’ressiert mich da, dass ich wohl niemals chartplätze beleg’?
denn die quantifizierbarkeit meiner kunst steht im widerstreit zur vernunft
andere generieren hypes und nach dieser zeit ist ihr name dann passé
manche wuchsen mit mir auf und verbinden sogeseh’n mit ihrer jugend diesen sound
wofür such ich noch applaus?
ich hab’ erreicht, was zu erreichen war, und trotzdem sitz’ ich zweifelnd da
so rastlos wie ein reisender, für den die platzsuche nie einfach war
im menschengeist wird’s schnell zu viel
ich nutz’ diese texterei als stellventil
seit sechzehn jahren helfen sie dem jungen typ, der einst über die trennung seiner eltern schrieb
lang ist’s her, heut bin ich ein elternteil, das selbst erzieht
vielleicht geh’n wir den weg nicht ohne grund
und hab’n ein ziel in uns’rem unbewussten streben der vernunft
und wenn ich meinem begegne und dann das zeitliche segne
wird’s unvermeidlich spätestens zeit das mic beiseite zu legen, doch ich weiß
[hook 1: silv~r]
nichts auf dieser welt
wird mir nehmen, was mir das alles gegeben hat
und es gibt auch nichts außer mir selbst
dass mir dabei seit ‘ner ewigkeit im wege stand
denn ich war oft am punkt, der sagt: „ich geb’ das alles auf“
doch fand immer noch ‘n grund zu warten, redete mich raus
denn ich bin nicht für die ewigkeit gebaut
doch meine worte werden bleiben, was vergeht, ist der applaus

[hook 2: silv~r]
nichts auf dieser welt
wird mir nehmen, was mir das alles gegeben hat
und es gibt auch nichts außer mir selbst
dass mir dabei seit ‘ner ewigkeit im wege stand
so oft schon am punkt, das alles aufzugeben
doch find’ immer noch ‘n grund, um mich da rauszureden
vielleicht hab’ ich’s versäumt, den größten traum zu leben
doch was von mir bleibt, ist mehr, als immer nach applaus zu streben


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