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lirik lagu ernst busch – das lied vom klassenfeind

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[intro]
das lied vom klassenfeind

[strophe 1]
als ich klein war, ging ich zur schule und ich lernte, was mein und was dein
und als da alles gelernt war, schien es mir nicht alles zu sein
und ich hatte kein frühstück zu essen, und andere, die hatten eins
und so lernte ich doch noch alles vom wesen des klassenfeinds
und ich lernte, wieso und weswegen da ein riss ist durch die welt und der bleibt zwischen uns, weil der regen von oben nach unten fällt

[strophe 2]
und sie sagten mir, wenn ich brav bin, dann werd ich dasselbe wie sie
ich aber dachte, wenn ich ihr schaf bin, dann werd’ ich ein metzger nie
und manchen von uns sah ich, der ging ihnen auf den strich
und geschah ihm, was dir und was mir geschah, dann wunderte er sich
mich aber, mich nahm es nicht wunder, ich kam ihnen frühzeitig drauf
der regen fließt eben herunter und fließt eben nicht hinauf

[strophe 3]
14 hört’ ich die trommel rühren, und alle sprachen davon
wir müssten jetzt kriege führen um ein plätzlein an der sonn’
und heisere stimmen versprachen uns das blaue vom himmel herab
und herausgefressene bonzen schrien: macht jetzt nicht schlapp!
und wir glaubten, jetzt sind’s nur mehr stunden, dann haben wir dies und das
doch der regen floss wieder nach unten, und wir fraßen vier jahre lang gras
[strophe 4]
und einmal, da hieß es auf einmal: jetzt machen wir republik!
und der eine mensch ist da dem ander’n gleich, ob er mager ist oder d~ck
und was vom hungern matt war, war so voll hoffnung nie
doch was vom essen satt war, war hoffnungsvoll wie sie
und ich sagte, da kann was nicht stimmen und war trüber zweifel voll
das stimmt doch nicht, wenn der regen nach aufwärts fließen soll

[strophe 5]
sie gaben uns zettel zum wählen, wir gaben die waffen her
sie gaben uns ein versprechen, und wir gaben unser gewehr
und wir hörten, die es verstehen, die würden uns helfen nun
wir sollten an die arbeit gehen, sie würden das übrige tun
da ließ ich mich wieder bewegen und hielt, wie’s verlangt wurd’, still
und dachte, das ist schön von dem regen, dass er aufwärts fließen will

[strophe 6]
und bald darauf hörte ich sagen, jetzt sei alles schon eingerenkt
wenn wir das kleinere übel tragen, dann würd‘ uns das größere geschenkt
und wir schluckten den pfaffen brüning, damit’s nicht der papen sei
und wir schluckten den junker papen, denn sonst war am schleicher die reih’
und der pfaffe gab es dem junker, und der junker gab’s dem general
und der regen floss nach unten, und er floss ganz kolossal

[strophe 7]
während wir mit stimmzetteln liefen, sperrten sie die fabriken zu
wenn wir vor stempelstellen schliefen, hatten sie vor uns ruh’
wir hörten sprüche wie diese: immer ruhig, wartet doch nur
nach einer größeren krise kommt eine größere konjunktur
und ich sagte meinen kollegen: so spricht der klassenfeind
wenn der von guter zeit spricht, ist seine zeit gemeint
der regen kann nicht nach aufwärts, weil er’s plötzlich gut mit uns meint
was er kann, das ist, er kann aufhör’n, nämlich dann, wenn die sonne scheint
[strophe 8]
eines tages sah ich sie marschieren hinter neuen fahnen her
und viele der unsrigen sagten: es gibt keinen klassenfeind mehr
da sah ich an ihrer spitze fressen, die kannte ich schon
und ich hörte stimmen brüllen in dem alten feldwebelton
und still durch die fahnen und feste floss der regen nacht und tag
und jeder konnte ihn spüren, der auf der straße lag

[strophe 9]
sie übten sich fleißig im schießen und sprachen laut vom feind
und zeigten wild über die grenze, und uns haben sie gemeint
denn wir und sie, wir sind feinde in einem krieg, den nur einer gewinnt
denn sie leben von uns und verrecken, wenn wir nicht mehr die kulis sind
und das ist es auch, weswegen ihr euch nicht wundern dürft
wenn sie sich werfen auf uns, wie der regen sich auf den boden wirft

[strophe 10]
und wer von uns verhungert ist, der fiel in einer schlacht
und wer von uns gestorben ist, der wurde umgebracht
den sie holten mit ihren soldaten, dem hat hungern nicht behagt
dem sie den kiefer eintraten, der hatte nach brot gefragt
dem sie das brot versprochen, auf den machen sie jetzt jagd
und den sie im zinksarg bringen, der hat die wahrheit gesagt
und wer ihnen da geglaubt hat, dass sie seine freunde sind
der hat eben dann erwartet, dass der regen nach oben rinnt
[strophe 11]
denn wir sind klassenfeinde, was man uns auch immer sagt
wer von uns nicht zu kämpfen wagte, der hat zu verhungern gewagt
wir sind klassenfeinde, trommler, das deckt dein getrommel nicht zu
fabrikant, general und junker, unser feind, das bist du
davon wird nichts verschoben, da wird nichts eingerenkt
der regen fließt nicht nach oben, und das sei ihm auch geschenkt

[strophe 12]
da mag dein anstreicher streichen, den riss streicht er uns nicht zu
einer bleibt und einer muss weichen, entweder ich oder du
und was immer ich auch noch lerne, das bleibt das einmaleins
nichts habe ich jemals gemeinsam mit der sache des klassenfeinds
das wort wird nicht gefunden, das uns beide jemals vereint
der regen fließt von oben nach unten, und klassenfeind bleibt klassenfeind


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