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lirik lagu melpomenes experitext - der sturm

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der sturm

ich erwache am tresen, vor mir das halb leere bier. die beleuchtung flackert. außer einem pfeifen des windes, ist alles still

wo sind die anderen hin? die stühle sind verlassen. auch mein deckel ist nicht bezahlt. müde w~nke ich zur hölzernen tür, dieser alten seemannskneipe. es scheppert! die wändе wackeln. tosen! irgendwo еin knall!

mühsam ziehe ich die türe auf. strahlen fallen durch die wolkendecke, herab auf die wütende see. ziegel lösen sich aus dächern, schleudern in ferne. bäume recken sich herab

vor mir dieses dunkel, mächtig und stark. mir wird klar: es gibt keine chance dieses wüten zu entgehen. und so starre ich in die nahende katastrophe, deren volle macht noch auf mich nieder kommt

sie haben mich zurückgelassen. schon immer war ich allein. ein sonderling am rand. unverstanden. so saß ich immer am tresen, redete vor mich hin. und niemand hörte mir zu, mein ganzes leben lang. so redete ich ohne unterlass, erzählte geschichten von mir selbst

ziegel schlagen ein. müll weht durch die straße. das dunkel und macht kommt näher. es gibt keine zeit dem zu entkommen. gottesgericht! ein sturm voller gewalt gegen diese zivilisation!

wo sind die anderen? wo sind sie hin?

ein dachstuhl bricht krachend in sich zusammen. der sturm will mich der welt entreißen! reißt schon balken, bretter, bäume mit!

ich bin der sohn, einer frau des krieges! als sie mich in sich trug, flüchtete sie vor brandschatzenden horden. sie fielen ein in das land, mit all ihrem hass, schlugen und prügelten, brannten ernten und häuser nieder

ich bin der sohn einer frau des krieges, deren nachbarn zu feinden wurden, als sie mich noch in ihrem bauche trug. rannte um ihr leben, in dünnen kleidern, versteckte sich im wald, barfuß schmolz sie den schnee, zitterte vor angst und kälte

wer zog die grenze? wer sagte, ein volk seien jetzt zwei? woher kam der hass?

ich bin der sohn einer frau des krieges
die mich in sich trug, mit ihrem letzten hab und gut, durch brennende häuserschluchten und granatenkratern. vorbei an verbrannten leibern, auf der flucht vor dem, was hinter ihr kam
meine mutter, die mich in sich trug, quälte sich voller angst um unser leben,und auch während meiner geburt, spürten unsere leiber noch die ganze kraft des hasses!

mein körper wird durch geschüttelt! ich muss diesen sturm anstarren. ich muss dieses dunkel anstarren, das auf die küste zu walzt
es ist die macht, ein gottesgericht. ich muss mich an den türrahmen krallen. so sehr zerrt diese kraft an mir. und ich, der sonderling muss lachen. ich der sonderling!
ja, ich! muss aus tiefsten herzen lachen! wenn dieser sturm alles zerstört
bleibt auch nichts von diesem hass!


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