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lirik lagu lyricane - laudatio

[intro]
kein hausproduzent
kein label, keine reklame, auch keine fans
keine gigs, keine crew und kein back-up
kein studio-rapper, weil auch kein studio, kein rapper
dessen charakteristik-m mal eben so nebenher zu entziffern ist
hinter den kulissen gibt’s du nur kisten mit equipment
wovon jedes bisschen so ein bisschen wie’n quiz für dich
dafür überdurchschnittlich wichtig für mich ist

[hook]
ich bin weitgehend alleinstehend und ich mag das so
bin der einzige kandidat der show
ohne ruhm kein applaus, aber ohne applaus
herrscht ruhe bei meiner kleinen laudatio
ich bin weitgehend alleinstehend und ich mag das so
bin der einzige kandidat der show
jedes alb-m ein pokal im regal, jeder part eine hommage
dieser track meine laudatio

[verse 1]
eine message eines einsamen fans, ich hätte ewig viel talent
er könne nicht verstehen wie wenig mich kenn’
ey p-sst schon. ich halt das schon aus
lieber einer der mich feiert, als von tausenden verhaltender applaus. glorie, oh wie vergänglich sie ist
jeder thron existiert länger als der mensch der auf ihm sitzt
und ich bin in bestechender form
und zwar unabhängig davon, ob die menge das erkennt oder nicht
göthe sagte, wer nicht ‘ne millionen leser erwartet
sollte gar nicht erst schreiben. ich stell’ diese these in frage
jeder der des erfolges wegen die feder in die tusche tunkt
ist dienstleister und nicht freischaffend, punkt
putz und prunk auf der hip-hop-gala
dem ticket nach sitz’ ich im hinteren drittel des saals
abgeschnitten von blitzlichtgewitter und stars
und ich belächel wie sich fast jeder gast lächerlich macht
alter echt, ich hab’ battle-, straßen-, gangster – und
untergrund-rapper, als auch sogenannte große künstler im blick. und mein lächeln wird zum lachen, zieh’ den zettel ausm
sakko, geh’ zum redepult und sing’ ‘ne lobeshymne auf mich

[verse 2]
live ist nix für mich, von a bis z
brauch ich nur einmal genau die lage checken:
backstage seh’ ich schlechte regionale rapper
die sich für wichtig halten und sich einen wichsen auf 3 gratis becks. und ich sitz’ da in der ecke
geplagt von gehemmtheit, fremdscham und stress
so wie finger auf die mpc klopfen pulsschläge
an mein’ schädel. 3 liter mcp-tropfen blockieren das kotzen
und auf der bühne kann ich auf mich gerichtete
blicke nicht so richtig handlen
bei mir ist nicht viel mit fans, nur gesichter die ich kenn’
auf knapp 20 köpfe würd’ ich kommen, wenn ich zählte
sieben sind homies und beobachten mein’ auftritt
es ist irritierend, wenn ich von oben auf sie drauf blick’
vier sind wegen dem bier, vier zumindest nicht wegen mir hier
und fünf rappen selbst und denken “so gut ist der auch nicht.” brauch’ ich nicht. ungeegneit für gigs
scheinwerferlicht, cyphers usw
einer bei dem du erst, wenn du alleine vorm einpennen bist
zu begreifen beginnst wie nice er eigentlich ist

[verse 3]
aufwachen! heutzutage legt doch keiner
auch nur ansatzweise irgendetwas glaubhaftes auf takte
wer denn? deine rap-idole von damals, wo du jetzt mit den jahren checkst wie whack sie schon immer waren?
der neueste radio-star auf der hitlist
dessen kitschige pop-scheiße sogar deiner mum ein begriff ist? unbegabte skinny-jeans tragende kiddies, die b-n-len mist
auf uptempo beats legen, wo jeder scheiß schlag ‘ne kick ist?
die rapper aus deinem kaff, deren traum vom rappen
nach 5 tracks und nach maximal ‘nem halben jahr verglimmt ist? hängengebliebene backpacker
die auf 90er jahre-beats freestylen auf rap-sessions?
battle rapper, die sich wie idioten streiten und dazu
noch videos drehen, als wär’s nicht ohne scheiße genug?
oder wer? gangster x, der auf den staat spuckt, gepusht
von 100 spasten hinter ihm, die dumm tun im camouflage-look?
mit halbnackten b-tches, die sich lecken, in einem mit ‘ner spiegelreflex gedrehten video, das auch noch schlecht ist
und support kriegt von rap-portalen, -seiten und -blogs
wo jeder scheiß droppt, sobald einer ins mic rotzt?
und jeder macht auf kunst. jeder hat ‘n label
nicht einer hat potential, aber alle wollen sie fame
und alle werden getragen vom image, alle tragen sie maske
machen faxen mit ihrer fresse. alles gimmicks
alles kindisch. alles gleich. alles immitiert
und alles was sie zu papier bringen ist inhaltlose scheiße

- lirik lagu lyricane

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