lirik lagu heilung - keltentrauer
träge liegen die hügel unter der morgendämmerung siegel
träge zieht durch die täler der nebel, aus dem sich baumwipfel erheben
“still!” stehen legionen bereit, im rot~silber römischen waffenkleid
dann scheint die sonne über den horizont, und ein langes, klagendens h~rnsignal ertönt
es erschallt wieder und wieder, erst zaghaft, dann stärker
erheben sich trommellieder, dann endlich die carnyx erschallt
und weit sie klingt, so mancher legionär die knie zur ruhe zwingt
dann beginnt der wald sie auszuspeien, erst in großen gruppe, dann zu zweien und dreien
gar prächtig sind sie anzusehen, wie sie da, hochwohlgerüstet stolz im morgenlichte stehen
manchen helm, den schmückt der eber, ob aus eisen oder leder
auch der hirsch auf dem gewande darf nicht fehlen
wolf und bär, die sind verwandte sehr
frisch poliert der schild, mit langem schwerte steht der held
an langen stangen mutig flatternd banner schwingen
wo noch immer schaurig lurenrufe klingen
“still!” die adler auf der anderen seite
es wehen nur die umhänge der reiter
und so sammelt sich das keltui heer, rufe schallen hin und her
dann plötzlich wird es stille, und ein großer krieger tritt aus ihrer mitte
er liegt ab wohl helm und brünne, die hose, und den schutz auch für die beine
bis er nackt im kühlen morgengrase steht
nur mit halsreif, schild und schwert
und als er dann über die lichtung schreitet, wird er mit schildschlag und gesang begleitet
entschlossen baut er sich vor der schönsten goldenen rüstung auf, und verkündet dem feindesfeldherren rund heraus:
“vor dir steht der fürst der hirschenleut, und ich sage dir: lass uns nicht unnütz blut vergeuden! schicke deinen stärksten kämpfer gegen mich, mann gegen mann, nur er und ich. wenn er siegt, so weichen wir, doch siege ich, so weicht dann ihr!”
schweigend nimmt der gegner seine rede auf, nur sein pferd tänzelt nervös und schnauft
und auf ein nicken fährt der tod auf pfeilernen h~rnissen manigfaltig in des keltui brust und färbt sie rot
und als er dann vornüber fällt: ein mächtiges geschrei anhielt! es sind die waffenbrüder, die da schreien, sie woll’n sich von ihrer wut befreien! es fliegen helm und harnisch, kettenhemd, sie hätten uns im kampf doch nur beengt
trommeln und carnyxen~schall ertönten wieder, laute, rohe schild~und~schwerterlinge
wiehernd fährt den wagen einer vor, laut dringt sein ruf an jedes ohr
wie er mit wohl verziertem arm die klinge schwingt
und mit dem anderen seine pferde
“vorwärts! vorwärts, meine brüder! singt mir ahnenschlachtenlieder! tränkt das schwert mit römerblut! denn nur so erlischt der götter wut!”
wie ein geschoss fliegt er den reihen entgegen, und aus dem geschoss wird ein regen
alle rennen und reiten den schildwall zu brechen, den toten häuptling der hirsche zu rächen
jeder wagen reißt eine wunde, bricht schilde, doch sie schließen sich wieder, sind viel zu viele
wie sich wasser glättet, fällt ein stein hinein, bleiben standhaft, wie unverletzt, die römischen reihen
und ist das keltui fußvolk dann herangeeilt, hat sich die legion schon längst beeilt, die reihen wieder aufzustellen, und die keltui um den sieg zu prellen
und siehe, es wächst ein gewaltiges schlachten, unter den menschensöhnen, die einander nicht achten
sie zerfleischen, zerfetzen und zermalmen sich, blutbesudelt, todesantlitz, hassen sich
einst trug er am gürtel stolz die köpfe seiner feinde, und jetzt, jetzt rollt ihm dort der eigene
jener, der so heldenhaft herangelaufen, hat nun blutend unter beinverl~st zu schnaufen
dieser, der den wurfspieß führte so behände, ist schreiend nun beraubt der feinen hände
und die schöne, stolz~geschwellte muskelbrust, leidet unter herzensstich und blutverl~st
kalte provokation und warten der römer hat sich bewährt
ohne siegesaussicht stürzen die nackten sich in ihr schwert
sie weichen zurück, geben sich selbst dem tod, denn gefangen zu sein, wär die größere not
schwächer nun lure und carnyx erschallen, man sieht keltui standarten in den blutsumpf fallen
nur die römischen adler recken sich immernoch, und die formation hat kein klitzekleines loch
stehen glänzend rot und unverrückt, darüber ist der feldherr sehr entzückt
vor ihn hat man der keltui führer hingeschleift ,es interessiert ihn nichtmal, wie er heisst
todeswund der einst so stolze mann, der vor dem römer nur noch kriechen kann
“ach, wäre ich doch niemals aufgewachsen, niemals doch geboren! es wäre besser wohl für mich gewesen, als zu kriechen vor dir auf dem boden! vae victis, wehe den besiegten, die im staub vor römern liegen.”
nun ist keiner da, um frau und kind und hof zu schützen, der römeradler weiß das wohl zu schätzen
er schwingt sich auf, und zieht eine große blutspur durch das land, das uns als “gallia” wohlbekannt
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