lirik lagu artur schnabel - notturno, op. 16
so müd hin schwand es in die nacht
sein flehendes lied, sein bogenstrich
und seufzend bin ich aufgewacht
wie hat er mich so klargemacht
so sanft und klar
der traum ~~ und war
doch bis ins trübste feierlich
hoch hing der mond; das schneegefild
lag bleich und öde um uns her
wie meine seele grauenschwer
denn neben mir, so starr und wild
so starr und kalt wie meine not
von mir gerufen voll begehr
saß starr und wartete der tod
da kam es her wie einst so mild
so müd’ und sacht
aus ferner nacht
so k~mmerschwer
kam einer geige hauch daher
kam dämmernd her des freundes bild
der mich umflochten wie ein band
daß meine jugend nicht zerfiel
und daß mein herz die sehnsucht fand
die große sehnsucht ohne ziel:
da stand er nun im öden land
ein schatten trüb und feierlich
und sah nicht auf noch grüßte mich
nur seine töne ließ er irr’n
und weinen durch die kalte flur;
und mir entgegen starrte nur
aus seiner stirn
als wär’s ein auge hohl und fahl
der tiefen wunde dunkles mal
und trüber quoll das trübe lied
und quoll so heiß, und wuchs, und schwoll
so heiß und voll
wie leben, das nach liebe glüht
wie liebe, die nach leben schreit
nach ungenossner seligkeit
so wehevoll
so wühlend quoll
das strömende lied und flutete;
und leise, leise blutete und strömte mit
in’s öde schneefeld rot und fahl
der tiefen wunde dunkles mal
und müder glitt die müde hand
und vor mir stand
ein bleicher tag
ein ferner, bleicher jugendtag
da starr im sand
er selber ein zerfallner lag
da seine sehnsucht sich vergaß
in ihrer schwermut übermaß
und ihrer traurigkeiten müd
zum ziele schritt;
und laut aufschrie das weinende lied
wie todesschrei, und flutete
und seiner saiten klage schnitt
und seine stirne blutete
und weinte mit
in meine starre seelennot
als sollt’ ich hören ein gebot
als müßt ich jubeln, daß ich litt
als möcht er fühlen, was ich litt
mitfühlen alles leidens schuld
und alles lebens warme huld ~~
und weinend, blutend wandt’ er sich
ins bleiche dunkel und verblich
und bebend hört’ ich mir entgehn
entfliehn sein lied. und wie es zart
und zarter ward
der langen töne fernes flehn
da fühlt’ ich kalt ein rauschen wehn
und grauenschwer
die luft sich rühren um mich her
und wollte bebend nun ihn sehn
ihn lauschen sehn
der wartend saß bei meiner not
und wandte mich ~~ : da lag es kahl
das bleiche feld, und fern und fahl
entwich ins dunkel auch der tod
hoch hing der mond, und mild und müd
hin schwand es in die leere nacht
das flehende lied
und schwand und schied
des toten freundes flehendes lied;
und dankbar bin ich aufgewacht
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